Nachdem ich in meinem letzten Artikel über die Erstellung der Bienenkiste berichtet habe, kommt nun der nächste Schritt: Die Bienen ziehen ein!
Über www.schwarmboerse.de hatte ich mich bereits registriert. In den einschlägigen Bienenkistenforen bei Facebook machte man mir aber eher wenig Hoffnung, einen Schwarm zu finden. Dennoch erhielt ich auf einer meiner kurzen Dienstreisen einen Info, dass ein Schwarm für mich gefunden wurde. Die Info kam per Mail und der Finder hatte auch schon versucht mich zu erreichen, ich war aber bei der Arbeit. Also habe ich etwas später zurückgerufen. Leider hatte sich der Herr schon an einen andere Interessentan kontaktiert, der dann am Ende den Schwarm auch abgeholt hat. Da war ich natürlich schonmal enttäuscht.
Schwarmbörse wieder angeworfen und auf weiter gehofft.
Am 4.5. war es dann soweit. Ich war eben bei Obi auf dem Parklplat, als mich der Anruf ereilte. Circa eine Stunde Fahrt. Kann man schon mal machen. Ich also Toschter ins Auto gepackt am Abend und hingefahren. Der Schwarm war dem Bienenkistenimker dort entschwärmt und er hat ihn gleich in eine Schwarrmkiste gepackt. Bezahlt habe ich dann 100 € für den Schwarm. Gut, die Schwarmkiste (keine selbstgebastelte war auch mit dabei. Nach einigen guten Ratschlägen gind es dann mit den Bienen zurück. Töchterlein war natürlich begeistert.
Kellerhaft
Nun über das Thema Kellerhaft habe ich nun viele Diskussionen überstanden. Laut dem Buch, welches ich im letzten Artikel bereits erwähnte, sollte man die Bienen über Nacht in den Keller stellen. Kühl und gut belüftet. Da wir keinen Keller haben, musste es die Garage tun. Ob Kellerhaft etwas bringt, weiß ich nicht. Viele meinen, dann würden die Bienen die Kiste nicht mehr verlassen wollen nach dem Einzug. Stimmt nicht, wie wir später sehen werden. Aber wer Lust und Langeweile hat, kann das Thema ja mal in der FB-Gruppe ansprechen. Kontroverse Diskussionen scheinen unter Imkern weit verbreitet zu sein.
Ich habe mich für die Kellerhaft entschieden.
Der Einzug in die Bienenkiste
Am nächsten Abend (Diskussionen bei FB zu der Tageszeit kann ich auch empfehlen 😉 ) ließ ich sie dann einlaufen. Breatt vor die Kiste, Tusch drüber, Bienen drauf geschüttet. Das ganze ging sehr zögerlich und igentlich hatten sie keine rechte Lust, in die Ksite zu gehen. Aber nach 2 1/2 Stunden und gutem Zuspruch aus der FB-Gruppe, war es dann gelungen und die Bienen waren fast vollzählig drin. EIn tolles Erlebnis, welches sich nicht mit Worten beschreiben lässt. Ich lasse hier die Bilder für sich sprechen. Auch die König war zu sehen. Wer entdeckt sie?
Der Auszug aus der Bienenkiste
Am nächsten Tag schien zunächst alles gut. Die übrigen Bienen, die sich noch außen gesammelt hatten, haben sich größtenteils nach innen verzogen. Die ersten Erkundungsflüge fanden statt und die Kastanienblüten wurden angeflogen.
Doch dann um 10:30 h wurde es auf einmal laut in der Bienenkiste und in einem Schwall kamen die Bienen heraus. Super sah das aus, als der ganze Inhalt meiner Bienekiste um mich herumschwirrte. Das Video kann es eigentlich nicht wirklich wiedergeben. Ein wenig Panik machte sich breit. Welchen Baum werden sie sich aussuchen? Die 15 Meter hohe Eiche oder die 13 Meter hohe Kastanie?
Zum Glück war es nur ein etwa einen Meter hohes Gebüsch. Vor lauter Aufregung / Panik habe ich davon nicht mal ein Foto gemacht. Schade. Nachdem der Ast des Busches erstmal unter der Last von selbst abgebrochen war, haben sich die Bienen an einem dickeren Ast gesammelt. Den habe ich dann grad abgeschnitten und kräftig in der offenen Schwarmkiste aufgestoßen. Alle wieder drin. Deckel drauf, Flugloch auf, um den Rest einzusammeln. Die Königin war offensichtlich dabei, denn alle Bienen sammelten sich brav in der Kiste. Ein Anruf beim Vorsitzenden unseres Imkervereines bracht mir den Rat ein, es doch mit einem Königinnenabsperrgitter zu versuchen. Er hat mir sogar ein altes überlassen, welches ich anpassen musste, um es vor dem Flugloch anbringen zu können. Wesensgemäß war das nicht so wirklich, aber ich wollte doch nur, dass der Schwarm da bleibt.
Der Einzug in die Bienenkiste
Da ich nun die Schnauze voll hatte und kein Risiko mehr eingehen wollte, habe ich einfach das Flugloch mit einem Mosiktonetz verschlossen, die Kiste aufrecht gestellt, den Trennschied entfernt und die Bienen von hinten in die Kiste gschüttet. War auch nicht so einfach, da die Öffnung der Schwarmkiste größer war als die der Bienenkiste und so viele Bienen daneben gefallen waren. Es bleib nur zu hoffen, dass die Königin dabei war.
Bienenkiste wieder aufgestellt. Dann das Moskitonetz entfernt. Trennschied rein. Abwarten.
Die Folgentage in der Bienenkiste
Die Bienen haben sich sofort nach dem Einzug in der vorderen Ecke gesammelt. Also war die Königin dann wohl dabei. Sukzessive fangen sie an zu bauen. Ab dem dritten Tag haben ich Zuckerwasser als Futter gegeben. Im Verhältnis 1:1 gemischt. Laut Buch soll man Korken hineingeben. Hatte ich aber nicht da. Und: Was hätte die Bienen zu meinem Weingeschmack gesagt? Ich habe also Steine hineingelegt, damit keine Bienen ertrinken. Sind sie dennoch. Meine besten Erfahrungen habe ich nun mit Tannenzapfen im Zuckerwasser gemacht. Da kommen die Bienen nie an die Wasserobflächer heran, sondern schlecken das Zuckerwasser immer aus den Zapfen heraus.
Wie man auf den Fotos gut erkennt, fangen sie dort an zu bauen, wo sie sich gesammelt haben. Ab dem dritten Tag haben sie auch Pollen eingetragen. Wie ich erfahren habe, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Bienen Brut haben. Nach zwei Wochen nun habe ich das Absperrgitter entfernt. Ihre Brut werden sie wohl nicht mehr verlassen. Nach dem dritten Tag habe ich auch das Flugloch eingeengt auf 8 cm, da man mir dazu geraten hat. So könnten sich die Bienen besser gegen Räuber verteidigen. Allerdings gibt es hier keinen anderen Honigbienen in der Gegend. Wildbienen sehr viele, aber weder Wespen noch Honigbienen. Wildbienen ist das Stichwort. Sie legen ihre Eier in die kleinen Löcher im Fensterrahmen. Vielleicht sollte ich mal im nächsten Jahr über ein Wildbienenhotel berichten.
10.06.
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