Ich möchte ein kurzes Update geben, wie mein lebender Weidenzaun, den ich ja 2017 selbst gesetzt hatte, in dieses, sein viertes Jahr, gestartet ist.
In diesem Jahr waren bei uns die Weiden relativ spät dran. Wir hatten zwar einen milden Winter, aber im März waren sie leider noch sehr verhalten.
Über Ostern haben die Kinder den Weidenzaun schön dekoriert. Inzwischen besitzen wir ungefähr 200 Plastikostereier, die wir jedes Jahr wiederverwenden. Falls ihr das auch macht, ein kleiner Tipp: Lasst die Eier nach Ostern nicht zu lange hängen, auch wenn die Kinder das schön finden. Je mehr Blätter der lebende Weidenzaun bekommt, umso schwieriger bekommt ihr die Eier hinterher wieder ab. Außerdem ist es zunehmend schwieriger, die Eier in der Hecke noch zu finden. Jedes Jahr gibt es ein paar Eier, die wir nicht wiederfinden und für die es dann zu spät zum Abhängen ist. Die kommen dann im Herbst wieder im Weidenzaun zum Vorschein.
Jezt haben wir Ende April und der Weidenzaun entfaltet sich prächtig. Die ersten Blätter sind schon groß und bei schräger Ansicht ist er schon blickdicht. Wenn man direkt darauf schaut, kann man vor allem im unteren Bereich noch durchschauen. Dass sollte bei diesem Sonnenwetter jedoch in den nächsten Tage zuwachsen.
Ein Formschnitt ist im Moment noch nicht notwendig. Der lebende Weidenzaun steckt sämtliche Energie im Moment in Blätter. Ich vermute jedoch, dass ich Ende Mai den ersten Formschnitt am Weidenzaun vornehmen muss. Das erkennt man sehr gut daran, wenn oben die ersten Äste ausschießen. Dann heißt es: Schnelle die Heckenschere raus und schneiden.
Wichtig ist ab dem Monat Mai der regelmäßige Formschnitt. Vergisst man ihn einmal, schießen schnell einige lange Äste nach oben aus und man hat Mühe den Zaun wieder zu bändigen. So alle 1 – 1 1/2 Monate sollte es schon sein. So wird der Weidenzaun schön blickdicht und ihr habt viel Freude daran. Die Erfahrung zeigt auch, dass bei häufigem Schnitt die Stämme nicht so dick werden und er mehr kleiner Verästelungen bildet. Und genau das wollen wir ja auch.
Das Schneiden mit der Heckenschere geht deutlich schneller als bei anderen Hecken. Man muss weniger präzise schneiden. Ich bin immer mit beiden Seiten in 30 Minuten fertig.
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22 Kommentare
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Hallo,
danke für den Beitrag. Haben Sie schlechte Erfahrungen gemacht mit den Weide-Wurzeln bei benachbarten Pflanzen?
Autor
Hallo,
auf der einen Seite meines Weidenzaunes ist die gepflasterte Einfahrt, auf der anderen Seite die Spielwiese. Bislang keine Probleme mit den Weidenwurzeln.
Hallo,
herzlichen Dank für die schönen Fotos und diesen tollen Beitrag! Können sie mir sagen, ob es bei einem Weiden-Zaun auch möglich ist, diesen zwei Meter hoch werden zu lassen?
Vielen Dank und viele Grüße aus Goslar,
Andrea
Autor
Hallo Andrea,
danke für das Lob. Natürlich ist es möglich, dass der Weidenzaun zwei Meter hoch wird. Meiner ist auch etwa zwei Meter hoch. Als ich ein Jahr etwas nachlässig war mit dem Schneiden wurde er sogar drei Meter hoch. Im Prinzip wächst der Zaun ja so lange bis du ihn schneidest…
Er ist im oberen Bereich dann zwar nicht mehr so schön verflochten, aber wenn du ausreichend lange Ruten findest, ist auch das kein Problem.
Viele Grüße aus Bielefeld!
Nils
Hallo Nils,
ich hatte auch einmal die Idee eines Weidenzauns und hatte aber Stecklinge von ca 20 cm im Abstand von ca. 25-30 cm gesetzt. Das Ganze nach 3 Jahren war bombastisch gewachsen. Die Weiden hatten schon einen Stamm- Durchmesser von bis zu 5 cm und wuchsen bis 1 m im Jahr. Meine Nachbarin hatte Angst bekommen, dass die Weiden evt. zu groß würden – ich leider auch; und habe sie dann wieder ausgebuddelt. Jetzt trage ich mich wieder mit dem Gedanken – allerdings nicht in Hausnähe und auch erst nachdem ich Deinen Beitrag gelesen hatte. Du hast es anders gemacht – die Ruten waren länger und Du hast ja eher „gewebt“. Du hast wenig Spielraum für den Zaun (Platz) und mußt ihn regelmäßig schneiden. Die Weiden werden ja leider auch noch an Umfang zunehmen. Meine Fragen dazu: Blüht der Zaun überhaupt noch? Wann schneidest Du ihn? Und wie siehst Du die Entwicklung an dem doch etwas problematischen Standort (an der Auffahrt und zur Gartennutzfläche hin)? Herzliche Grüße Carina aus Schleswig-Holstein
Autor
Hallo Carina,
ja, die Weiden wachsen schnell. Wenn ich sie wachsen lassen würde, würden sie sicher mehr als 1 Meter im Jahr wachsen. Ich gehe rechtzeitig mit der elektrischen Heckenschere gegen das ungehemmte Wachstum vor. So in etwa 4 Mal im Jahr. Ich halte sie auf knapp 2 Metern Höhe. So kann ich noch ohne Leiter schneiden. Ist auch schnell gemacht. Man braucht nicht so präzise zu schneiden wie bei einer Buchshecke zum Beispiel. Zum Umfang kann ich noch nicht so viel sagen. Das hält sich in Grenzen. Ich habe hinter dem Haus noch ein paar einzelne stehen, die sind deutlich dicker. Wahrscheinlich werden die in der Hecke durch das regelmäßige Schneiden im Wachstum gehemmt.
Zum Thema Blühen: Ich habe zwei Sorten verarbeitet. Eine davon blüht im Frühjahr. Zur Freude meiner Bienen, die daran Ihren ersten Hunger stillen.
Jetzt nach ein paar Jahren kann ich noch nicht feststellen das sich Wurzeln in der gepflasterten Einfahrt oder dem Rasenbereich zeigen. Alles super bislang!
Viele Grüße aus Bielefeld!
Hallo
Welche Weide haben sie für den Weidenzaun genommen? Sie schrieben oben das es zwei Sorten seien? Welche?
Plane auch als Sichtschutz und Bienengehölz zu pflanzen.
Freu mich über die Antwort.
Liebe Grüße aus dem Rheinland
Autor
Hi, da ich kein Gärtner bin, kann ich das nicht so genau beantworten. Ich habe einfach Reste genommen, die beim Baumschnitt quer durch die Stadt angefallen sind. Ich habe es mit Trauerweide probiert, das hat nicht gut funktioniert. Bislang sind alle großwüchsigen Sorten mit eher spitzen Blättern gut gelungen. Mit Zierweiden habe ich keine Erfahrungen. Fürchte aber, die sind nicht stabil genug.
Vielen Dank für die tollen Ideen zum Weidenzaun! Ich befürchte, bei uns ist das Projekt gescheitert. :-/
Wir hatten uns dank der vielen Infos hier entschlossen, eben einen solchen Jäger-Weidenzaun zu gestalten. Das war vor genau 3 Wochen, also in der letzten Aprilwoche. Seitdem war es hier die erste Woche sonnig und dann nur noch Regenwetter mit Mengen um die 11mm. Die nächste Woche sieht ähnlich aus.
Zu Anfang dachte ich „super, brauche ich nicht so viel gießen“, aber nun musste ich vor 3 Tagen bemerken, dass die oberen Enden der Weidenruten schwarz anlaufen und der Zweig darunter tot ist. Ich befürchte, dass das viele Wasser die Weide eher zum Faulen verleitet hat, als zum Wurzeln. Einen Zweig habe ich auch heute mal herausgezogen und keine Wurzelansätze entdecken können. Das ist sehr schade.
Haben Sie noch Ideen, was schief gelaufen sein könnte? Waren wir zu spät dran? Liegt es wirklich am Wasser?
Liebe Grüße aus Brandenburg
Autor
Hallo,
das tut mir leid. Dieses Jahr ist es wirklich verrückt. Es war bislang auch einfach zu kalt.
Meine Erfahrung zeigt, dass es nie zu viel Wasser sein kann. Sie schlagen ja auch Wurzeln, wenn du sie in eine Vase mit Wasser stellst. Vielleicht waren die Ruten nicht frisch genug? Sie sollten nicht älter als 1-2 Tage sein. Probier´ doch mal, die vorher im Eimer mit Wasser Wurzeln schlagen zu lassen und grab die ein. Dann musst du halt darauf achten, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden.
Mir ist das auch schon mal mit einer Trauerweide passiert. Die wollte einfach nicht Wurzeln schlagen.
Viel Erfolg!
Tolle Seite und interessante Alternative zur Thujahecke unseres Hauses, die wir so übernommen haben aber eigentlich gar nicht wollen… Somit schon einmal danke! 🙂
Eine Frage habe ich allerdings noch: habe ich das richtig verstanden, dass der Zaun nur im Sommer blickdicht ist, da er im Winter die Blätter verliert? Das heisst dann auch, dass es im Herbst relativ viel Laub wegzuwischen gibt, oder? (Ich frage, da der Zaun bei uns an eine öffentliche Strasse grenzt… )
Beste Grüsse aus der Schweiz
Autor
Danke für das Kompliment. Ja, der Weidenzaun hat im Winter keine Blätter und ist nicht mehr blickdicht. Viele Grüße zurück!
Sehr schöne Infos und Bilder! Danke :-).
In meinem Garten wächst ein großen Weidenbaum ‚gen Himmel, den ich demnächst wieder einmal von seinen riesig langen Ruten befreien werde – und mit diesen werde ich mich dann mal ans Anlegen eines ‚Jäger‘-Zauns wagen – mit Ihrer prima Anleitung :-).
Vermutlich aber eher in einem schattigen Bereich meines Gartens … .
Gibt es Erfahrungen, ob die Stecklinge auch in einem Schattenbereich neben/zwischen/unter 5 Meter hohen Fichten – mit immerhin Abendsonne – wachsen können?
Autor
Hallo,
ja, die Weiden sind relativ anspruchslos, was den Standort angeht. Ich hatte auch welche im Schatten gepflanzt. Kein Thema. Ich vermute aber, dass es jetzt schon etwas spät ist. Weiden schneidet und pflanzt man im Frühjahr, weil sie da die Wachstumsphase haben. Aber es kommt auf einen Versuch an. Vielleicht wachsen sie ja an.
Viele Grüße
Nils
Hallo, ich plane auch so einen Zaun. Frage mich aber was man macht, wenn nach zig Jahren die Stämme richtig dick sind. Ganz unten abschneiden und von vorne anfangen?
Autor
Hallo Monika,
ich werde demnächst mal ein paar neue Bilder reinstellen. DIe Weide wächst im Zaun extrem langsam. Ich habe zur gleichen Zeit wie den Weidenzaun eine einzelne Rute gepflanzt, die nicht so oft geschnitten wird. Der Stamm ist schon sehr dick. Nicht so im Zaun. Offenbar wird durch das häufige Schneiden weniger Energie in dicke Stämme gesteckt.
Dass einzelne Ruten (ohne Nachbarpflanze) dickere Stämme bilden könnte aber auch an der geringeren Wurzelkonkurrenz liegen. Bin aber ein Gartenlaie
Autor
Ja, auch das spielt sicherlich eine Rolle. Ich bin ja auch nur Laie.
Hallo,
ich trage mich auch schon eine Weile mit dem Gedanken an einen schönen, geflochten Weidenzaun. Allerdings bauen wir im Neubaugebiet und haben ca 40m entlang der Straße,die wir bepflanzen wollen. Zusätzlich ist der Kanalanschluss direkt im äußeren Gartenbereich. Evtl auch noch Zisterne und Sickerschacht.
Habe hier Bedenken wegen den Wurzeln.
Welches Fazit ziehen Sie denn nun nach immerhin 6 Jahren?
Wie dick sind die Stämme inzwischen?
Ist viel Laub in der Einfahrt? Wenn ja, das ganze Jahr über oder nur saisonal?
Gibt es Unebenheiten durch die Wurzeln?
Können andere Pflanzen in der Nähe noch gut wachsen?
Fragen über Fragen, ich bin mir wirklich sehr unsicher obwohl mich die Pflanzen an sich absolut überzeugen!
Viele Grüße
Julia
Autor
Hallo,
erstmal entschuldige ich mich für die späte Antwort. Irgendwie funktioniert das mit der automatischen Benachrichtigung nicht mehr.
Unser Zaun steht auch auf dem Abwasserrohr, das recht flach im Boden liegt und bislang habe ich keine Probleme wahrnehmen können. Auch die benachbarte Einfahrt hat keine Schäden durch Wurzeln bekommen.
Die Stämme haben immer noch eine Stärke von 2-3 cm. Das liegt daran, dass man häufig schneidet. Dann werden sie nicht so dick.
Laub in der Einfahrt hat man einmal im Herbst. Dann fällt halt alles einmal runter. Sonst nicht. Unter dem Zaun wachen im Frühjahr, wenn er noch kein Laub hat die Tulpen ohne Probleme und auch der Rasen wächst bis an den Weidenzaun ran.
Ich hoffe, bei der Entscheidung geholfen zu haben, denn bald ist die richtige Zeit zum Pflanzen.
Viele Grüße
Nils
Hallo und vielen Dank für die tolle Inspiration.
Wir haben folgende Situation:
Ende letzten Jahres haben wir ein Gartenstück mit einigen Hektar Wildwuchs gepachtet. Derzeit ist ein Maschendrahtzaun um das komplette Grundstück herum, allerdings an einigen Stellen sehr ausbesserungswürdig durch die „Tunnel“, die sich das Wild geschaffen hat. Einen neuen Zaun dürfen wir nicht bauen (Wildschutz) und die Frage ist, ob Ausbessern tatsächlich Sinn macht, wenn sich Dachs und Co regelmässig neue Wege schafft. Vom Kostenfaktor ganz zu schweigen. Wir haben auch einen kleinen Hund, der eigentlich ein sicher eingezäuntes Grundstück braucht, weil er ein kleiner Jäger ist und dann gern ausbüxt.
Wir haben also einerseits unseren Vierbeiner, den wir drinnen halten wollen und das Wild, das sich immer wieder Wege durch den Maschendraht sucht.
Aus Ihrer Erfahrung heraus, würden Sie sagen, dass ein geflochtener Weidezaun da eine Lösung sein könnte?
Sorry für den Roman 😬🫣
Und vielen herzlichen Dank für die schöne Inspo! Ich habe vorher tatsächlich noch nie an Weiden als Zaunmöglichkeit gedacht und dabei sieht das bei Ihnen so hübsch aus! 😍
Autor
Hallo Lene,
erstmal freut es mich natürlich, dass dir die Seiten und der Weidenzaun gefällt.
Die Aufgabe hier ist sicherlich keine leichte. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Wildtiere auch ihren Weg durch den Weidenzaun fressen. Denn die Stämme sind ja auch nicht sonderlich dick, wenn man regelmäßig schneidet. Die Frage ist ja auch: Wie „klein“ ist der Hund? Könnt ihr die Weiden so stecken, dass die Wildtiere durchpassen, der Hund aber nicht?
Stabil ist der Zaun schon, ein Reh wird wahrscheinlich nicht durchbrechen, aber natürlich erst, wenn er richtig angewachsen ist. Ich würde vorschlagen, ihn solange irgendwie am alten Zaun zu fixieren. Außerdem würde ich schon recht dicke Äste verwenden, um ein Durchbeißen zu verhindern.
So richtig kann ich euch nicht weiterhelfen, da mir einfach die Erfahrung mit Wildtieren fehlt und ich auch nicht weiß, wo euer Hund durchpasst.
Aber es kommt vielleicht auf einen Versuch an. Schließt doch dieses Jahr einfach mal einen kleinen Bereich, wo die Tiere immer wieder durchkommen mit einem Weidenzaun. Wenn das klappt könnt ihr nächstes Jahr vergrößern.
Viel Erfolg!
Nils